Wir schreiben das Jahr 2013. Die erste Hauptverhandlung im sogenannten “NSU-Prozess” findet am 6. Mai 2013 unter dem Vorsitz von Manfred Götzl vor dem 6. Strafsenat des Oberlandesgerichts München mit über hundert Beteiligten statt. Unfassbare 5 Jahre später: die Beweisaufnahme endet im Juli 2017, die letzten Plädoyers im Juni 2018.
das dokumentartheater berlin hat nach seiner Premiere des Stückes “AKTE / NSU” zum 6. Mai 2013 und ungezählten Vorstellungen ein Buch – vielmehr 6 an der Zahl, denn dieses Buch von Ramelsberger, Ramm, Schultz, Stadler umfasst ganze 6 Bände – entdeckt, das an noch mehr Öffentlichhkeit gehört, als es ohnehin hoffentlich jetzt schon der Fall ist.
Es ist Zeugnis einer Bühne. Es ist Zeugnis eines Theaters. Es ist Zeugnis einer Farce. Es ist Zeugnis deutscher Justiz. Es ist commedia dell´arte in Perfektion. Selbst im Jahre 1695 hätte man das nicht besser und böser und widerlicher inszenieren können.
das dokumentartheater berlin wird die ersten 5 Verhandlungstage als Lesung unter das – deutsche – Volk bringen. Damit Selbiges sich daran erinnern kann, was es NICHT ist: fremdenfeindlich, antisemitisch, braunverseucht, hasserfüllt, dump, unreflektiert und jenseits jeder politischer, menschlicher und ethischer Bildung!
AKTE / NSU – Die Protokolle

Termine:
Freitag, 3.7. / Samstag, 4.7. / Sonntag, 5.7.2020
18:00: Filmmitschnitt des mehrfach ausgezeichneten Stückes „ AKTE/NSU“
19:00: Lesung aus den „ NSU-Protokollen“ (Ramelsberger, Ramm, Schultz, Stadler) mit Annette Pausch, Katharina Goebel, Heinz J.Sehr, Simon Sommer. Im Anschluss Gesprächsrunde.